Donnerstag, 3. September 2015
Aus eins mach zwei!
31.08.15 - 2
Am Wohnheim angekommen wurde mir versichert, es gäbe dieses Jahr keine Einzelzimmer. Ein Zimmer im zweiten Stock könne ich allerdings auch nicht bekommen, da es dort nur Einzelzimmer gebe. Ähm. Ja. Ich sagte, meine Kommilitonin Ines wohne im zweiten Stock und zwar in einem Zweibettzimmer, ob es nicht auf derselben Etage noch ein freies Zimmer gebe. Zwei Minuten später hatte ich den Schlüssel für mein Zimmer. Der chinesische Name meiner Mitbewohnerin sei 伊能思.

Das Zimmer ist der Hammer. Die Wände sind dreckig (Ines ist eingezogen bevor sie die Wände streichen konnten), das Klo wandert durchs Bad, weil es sich vom Boden gelöst hat und die Rillen zwischen den Fließen sind von schwarzem Schimmel durchzogen. Mh! Und dreckig ist es!

伊能思 und ich arbeiten gerade daran, die hygienische Situation in unserem Zimmer zum Besseren zu wenden und das Zimmer gleichzeitig schön einzurichten. Wir waren jetzt schon dreimal im 30 Minuten entfernten Supermarkt und kamen jedesmal voll bepackt mit Putzutensilien und einmal sogar mit einem Staubsauger zurück. Die drei Chinesen an der Rezeption haben jedesmal gelacht, als wir von einem unserer Einkäufe zurück kamen.

Gleich als ich ankam besprachen Ines ein bisschen, was wir uns von China erhoffen und dass wir wissen, worauf wir uns beim „Abenteuer China“ einlassen. Das Zimmer, das wir zu zweit bewohnen, war vor kurzem noch ein Einzelzimmer. So kommt es, dass es nur einen Schrank und nur ein Nachtkästchen gab. Auf meinem Bett steht noch eine andere Zimmernummer. (Aha!) Die chinesische Antwort auf die steigende Bewerberzahl seitens ausländischer Studenten: Aus eins mach zwei. Selbstverständlich kostet unser „Doppelzimmer“ um einiges mehr als es unser Vormieter, der es noch als Einzelzimmer vermietet bekam. Ganz schön schlau, diese Chinesen. So kommen also nicht nur mehr ausländische Studenten, sondern auch mehr Geld ins Haus!

Der Blick aus unserem Fenster. Im Schuppen nebenan wird dem Geruch nach zu urteilen einmal täglich das Abwasser und der Inhalt der "Papierkörbe" vom Badezimmer entsorgt. Die Arbeiter sind ganz nett, die winken uns immer zu, wenn sie an unserem Fenster vorbeigehen und manchmal sagen sie auch 你好. Mit Privatsphäre haben sie's hier nicht so. Worüber wir uns auch immer freuen, ist wenn um 6 Uhr morgens die fleißigen Arbeiter in den Schuppen gehen und sich lautstark etwas zurufen - und das direkt vor unserem Fenster. Wir denken dann immer, sie würden gerade mitten durch unser Zimmer laufen. --> Abenteuer China!

So sieht eine chinesische Dusche aus. Das ganze Bad dient als Duschkabine mit einem westlichen Sitzklo und einem Waschbecken darin.

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Vielleicht gibt´s ja später doch noch ein Einzelzimmer? Da musst Du offensichtlich hartnäckig sein. Und so clever wie die Vermieter handeln. So wie man in den Wald hineinruft ...

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Ich bin mit unserem Doppelzimmer eigentlich ganz zufrieden! Es ist geräumig und gemütlich und kostet pro Nase umgerechnet 130 Euro. Ich verstehe mich mit meiner Mitbewohnerin sehr gut, bin nie einsam und habe deshalb kaum Zeit, Heimweh zu bekommen. Außerdem sparen wir uns viel Geld, weil wir bei unseren Anschaffungen alles durch zwei teilen können. Und wir geben uns schon auch genug Privatsphäre, keine Sorge!

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Das ist ja genauso wie in Dänemark in den Altbauwohnungen ...

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